Die Gweihküche

Jaja, es lässt mich nicht in Ruhe. Diese Kocherei und die Mengenangaben der Zutaten. Dauernd bin ich auf der Suche nach exakten Rezepten und studiere Kochrezepte, ob es nicht vielleicht doch mal was gibt das man nachkochen kann ohne das unsichere Gefühl der Fehleinschätzung. Und dann hab ich was gefunden gehabt. In einem alten DDR- Kochbuch und es hörte sich auch noch lecker an. Warmer Schokoladenpudding. Also nichts wie ran dachte ich mir so. Zutaten hatte ich alle, genaue Angaben auch : vier Eier, 80 g Zucker, 80 g Mehl, 40 g Kakao, 40 g Butter 250 ccm Milch. Alles kein Problem. Ok, los gehts. 125 ccm Milch und 80 g Zucker und das Kakaopulver unter Rühren aufkochen. ( Ha , das sind Angaben)Mach ich doch glatt. Die 80 g Mehl mit der restlichen Milch verrühren und unterrühren. Läuft ja wie am Schnürchen. Und ständig Rühren. Mach ich. Aber dann. Langsam die 4 Eigelb zugeben. Eigelb, gar nicht die ganzen Eier??? Das hätte man ja auch vorher schreiben können. Also les ich das jetzt unter ständigen Rühren doch mal ganz durch. Eischnee brauch ich ja auch noch. Also versuch ich mal die Eier zu trennen. Mit viel Schwierigkeiten schaff ich es dann, immer unter ständigem Rühren und ich hab ja zum Glück zwei Hände als rühr ich mit der einen und mit der anderen schlage ich das Eiweiss.. Jetzt kann ich langsam die vier Eigelb zu geben. In dem Rezept steht, man rührt jetzt nicht mehr sondern, schlägt die Masse. Und sie haben recht, das ganze Ding wurde so zäh, da war nichts mehr mit Rühren, also wurde geschlagen. Ui, da kommt man ganz schön ins Schwitzen. Aber die Angabe stimmt und das gibt einem doch eine gewisse innere Befriedigung. Also schlagen damit ja nichts anbrennt. Und die Butter auch noch dazu und schlagen. So jetzt soll ich das ganze vom Herd nehmen und den Eischnee unterheben. Mach ich doch glatt. Wie geht es weiter? Topf einfetten und die Masse da rein. Sieht schon aus wie Schokopudding. Und dann 45 Minuten kochen. Ok, nur da wird es etwas ungenau, keine Temperaturangabe nicht mal eine ungefähre, also etwa auf kleiner Flamme oder bei mittlerer Hitze. Aber denk ich mir mal geringe Hitze bei 45 Minuten . Und von Umrühren steht da auch nichts. Aber bei so genauen Angaben, denk ich mir, werden die sich schon was dabei gedacht haben. Das Zeug kochte also eine dreiviertel Stunde und es roch schon langsam verbrannt. Aber was solls, man kann ja die untere Schicht weglassen. Zwischendurch mal probiert, wie es denn so schmeckt. Hmm, überhaupt nicht, Aber es ist ja noch keine dreiviertel Stunde. Aber es sieht gut aus, wie Schokopudding. Nach 45 Minuten nahm ich das Zeug vom Herd und probierte. Aber irgendwas war da falsch , das schmeckte überhaupt nicht nach Schokopudding, aber verbrannt auch nicht, irgendwie undefinierbar. Ich dachte mir, lass es mal abkühlen, vielleicht wird es dann besser, Nach zwei Stunden war dieser Schokopudding dann so weit abgekühlt und ich wollte wieder probieren. Wollte !!! Denn das Zeug war so elastisch, man kam mit dem Löffel gar nicht rein. Er federte immer wieder zurück. Ich gab auf, also kein Schokopudding heute. Nur wie krieg ich jetzt die Masse wieder aus dem Topf raus. Aber oh Wunder, Es ging recht einfach. Die zähe Masse löste sich einwandfrei von der verbrannten Schicht. Der verbrannte Rückstand ging dann mit viel Scheuern und mächtigem Schwitzen auch wieder weg. Aber was soll ich mit dieser zähen Masse machen, irgendwie sieht das überhaupt nicht nach was Essbarem aus. Eher wie ein neu erfundener Werkstoff. Und jetzt liegt das Ding hier so rum und ich überleg, war das wirklich ein Kochbuch oder, war es eine Repearturanleitung für Trabis und ich hatte die Seite für Karosserieausbesserungen erwischt, weil funktionieren würde das bestimmt. Ich weiss es nicht und denk weiter über die Patentanmeldung nach.